Die Aufgaben: Challenges
Challenge 1 – Entspannt zum Ziel: Multimodal parken, umsteigen, abreisen
Die gemeinsame Anreise zehntausender Zuschauerinnen und Zuschauer zu Fußballspielen, Konzerten und anderen Großveranstaltungen stellt das Verkehrssystem vor größte Herausforderungen. Jeder möchte den Veranstaltungsort pünktlich, komfortabel und mit möglichst wenig Fußweg erreichen. Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung zentraler Großveranstaltungsorte wie dem Rudolf-Harbig-Stadion sind rar und umkämpft. Blockierte Straßen sorgen bei Anwohnern und Gästen für Frust und schlechte Laune. Veranstalter und Mobilitätsdienstleister wie die Dresdner Verkehrsbetriebe werben mit Multimobilität, also der Nutzung eines breiten Spektrums an Verkehrsmitteln, um die Anreise möglichst effizient und bequem zu gestalten.
Ziel der Challenge „Entspannt zum Ziel“ ist die Entwicklung einer Lösung, die am Beispiel des Rudolf-Harbig-Stadions alle Aspekte der Multimobilität, also die Nutzung von Bus, Bahn, Rad und anderen Verkehrsmitteln, in die Anreiseplanung von Zuschauerinnen und Zuschauern einbezieht und auf Basis offener Daten der Stadt Dresden neue Modelle des Routings entwickelt, die das ganze Spektrum verfügbarer Verkehrsmittel berücksichtigen und sich dabei auch Fragen des Umstiegs von Kraftfahrzeugen auf (Leih-)Fahrräder sowie der Parkplatz- und Ladeinfrastruktur widmet.
Challenge 2 – Barrierefreiheitsatlas oder Freie Bahn
Wie komme ich an Informationen für Mobilitätseingeschränkte in der Stadt: Im Infoportal Barrierefreiheit des Themenstadtplans der Stadt Dresden sind Daten zur Barrierefreiheit aufbereitet. Dort befinden sich beispielsweise barrierefrei zugängliche öffentliche WCs, Einkaufsmöglichkeiten und Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Auch Informationen aus dem Campus-Navigator der TUD sind dort integriert. Er enthält damit unter anderem Informationen zum barrierefreien Zugang zu Hörsälen und zu deren Ausstattung mit Hörschleifen. Ein Teil der Informationen ist bisher Teil des Open-Data-Portals der Stadt Dresden.
Die Challenge „Freie Bahn“ beschäftigt sich mit der Bündelung der verschiedenen, öffentlich nutzbaren Informationsquellen zum Thema Barrierefreiheit in einen Barrierefreiheitsatlas, der auch offline verfügbar sein könnte und betrachtet dabei zentrale Fragen der Daseinsvorsorge, deren intuitiver Darstellung und der fortlaufenden Aktualisierung der enthaltenen Funktionen. Verschiedene Informationsquellen können dafür eingebunden werden.
Challenge 3 – Routing im Stadion
Das Rudolf-Harbig-Stadion als zweites Wohnzimmer: Das gilt zwar für viele eingefleischte Dynamo-Fans, doch der Verein gewinnt ständig neue Sympathisanten hinzu. Auch durch große Konzerte von Rammstein bis zum Kreuzchor kommen jedes Jahr viele Menschen zum ersten Mal ins Rudolf-Harbig-Stadion. Gemeinsam mit mehreren zehntausend Zuschauerinnen und Zuschauern kurze Wege vom Fahrradständer zum Platz und weiter zur Toilette und zum Getränkestand zu finden, dabei aber kein Tor und keine Note zu verpassen, das ist Thema der Challenge „Routing im Stadion“.
Auf Basis offener Daten und im Zusammenspiel mit Navigations- und Ortungstechniken soll im Open-Data-Camp eine Lösung entstehen, die es den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, sich einfach zu orientieren und zielgerichtet im Rudolf-Harbig-Stadion zu bewegen. Damit können unnötige Wege vermieden und größere Menschenansammlungen in Form von Warteschlangen reduziert werden. Herausforderungen in dieser interessanten Challenge bestehen in Ortung und Routing auf engstem Raum sowie in einer intuitiven Visualisierung des jeweiligen Standorts im Stadion und seiner unmittelbaren Umgebung.
Challenge 4 – History on the Go
Dresden ist eine Stadt, deren Gestalt sich in ihrer Geschichte mehrfach in markanter Art und Weise verändert hat. Dieser Wandel ist in zahlreichen zeichnerischen und fotographischen Werken dokumentiert. Um diese Dokumente in anschaulicher und zeitgemäßer Form zu kontextualisieren, macht es sich die Challenge „History on the go“ zur Aufgabe, eine App zu entwickeln, die geolokalisierte Bilder auf einen Stadtplan projiziert und den Vergleich zwischen Heute und Früher als Augmented-Reality-Anwendung unterwegs erlebbar macht: Wie sah das Rudolf-Harbig-Stadion eigentlich aus, als es noch Ilgen-Kampfbahn hieß? Stand die Herkulesstatue schon vor 100 Jahren im Blüherpark? Wie unterscheiden sich alte und neue Lingnerstadt?
Zweites Ziel der Challenge ist die Entwicklung eines Crowd-Sourcing-Werkzeuges, dass die Geolokalisierung weiterer Bestände der Deutschen Fotothek durch Freiwillige ermöglicht, um das Konzept von „History on the go“ auf andere Teile Dresdens auszuweiten und so Schritt für Schritt historische Erlebnispfade durch die Stadt zu zeichnen. Als Datengeber und Betreuer während des Open Data Camps engagiert sich die SLUB Dresden und wird dabei technisch vom Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen unterstützt.
Challenge 5 – Besucherstromprognose
Die An- und insbesondere die Abreise an Veranstaltungstagen sind oftmals mit Stau und langen Wartezeiten verbunden: viele Menschen reisen über dieselben Routen und streben in ihren Planungen eine ähnliche Ankunftszeit an oder wollen nach der Veranstaltung möglichst schnell wieder nach Hause fahren. Um dem Frust, den lange Warteschlangen schnell erzeugen, entgegenzuwirken und die Veranstaltung inklusive An- und Abreise zu einem positiven Gesamterlebnis zu machen, ist die Entzerrung der Besucherströme ein effektiver Ansatz.
Die Challenge „Besucherstromprognose“ will diesen Weg gehen und auf Grundlage der anonymisierten Vorverkaufsdaten dem Veranstalter helfen, das Besucheraufkommen und kritische Orte, an denen sich schnell Menschenmassen bilden, abschätzen zu können. Infolgedessen können beispielsweise Ordner strategisch optimal eingesetzt und flexible Verkehrsmittel wie MobiBikes an relevanten Knotenpunkten platziert werden, um Straßenbahnen und Busse zu entlasten. Auf der anderen Seite können die Informationen dafür verwendet werden, den Zuschauerinnen und Zuschauern hilfreiche Empfehlungen für eine gestaffelte An- und Abreise zu geben und bei der Abreise gegebenenfalls sogar die Reisenden mit Anschlussverbindungen priorisiert zu behandeln.
Wild Card für deine Impulse
Hier ist auch Raum für deine Gedanken. Bringe deine Idee ein zur Verbesserung, dem Monitoring oder neuen Anwendungen im Umfeld der urbanen Mobilität unter Nutzung der im Fokus stehenden offenen Datenquellen:
- Open Data Portal Landeshauptstadt Dresden
- Geobasisdaten GeoSN
- Open Data Register des Freistaates Sachsen